cordhosen waschen

Natürlich muss eine Cordhose dann und wann einmal gewaschen werden. Zuerst einmal sollte man einen Blick auf das Pflegeetikett werfen. Meistens sind 30-40°C ausreichend. Je nach Vorgabe können ein Voll- oder ein Feinwaschmittel verwendet werden. Weichspüler kann man verwenden, muss man in der Regel nicht – und wenn, dann nur in Maßen, denn die Florfestigkeit kann unter zu viel Weichspüler leiden.

 

Wie immer gilt der Grundsatz: Dunkles mit dunklem, helles mit hellem waschen.

 

Wer rosa Anfärbungen vermeiden will, wäscht seine rote Cordhose die ersten Male separat, denn rote Farbstoffmoleküle sind meist klein und neigen zum Ausbluten.

 

Wie jede andere Hose auch sollte man Cordhosen vor dem Waschen auf links ziehen. Das schont den Flor und vermeidet Druckfalten. Außerdem nimmt die Hose dann weniger Flusen von anderen Kleidungsstücken auf. Der Flor ist nun einmal dafür prädestiniert, Flusen magisch anzuziehen. Deswegen sollte man Cordhosen auch nicht mit anderen Kleidungsstücken, die stark zum Fuseln neigen, waschen.

 

Man kann die Cordhosen auf der Wäscheleine trocken, einen schönen weichen Griff bekommen sie aber im Schongang des Wäschetrockners. Meistens kann man sich dann auch das Bügeln sparen. Aber auch hier sollte man unbedingt vorher auf das Pflegeetikett schauen.

 

Cordhosen neigen leider immer zum Einlaufen – die berühmten „Hochwasserhosen“ der 70er Jahre. Im Gegensatz zu anderen Geweben lässt sich Cord schlecht sanforisieren, d.h. vor der Konfektion mechanisch krumpfen.

 

Wer hier ganz sicher gehen will, kauft sich eine Hose mit unfertigen Hosenbeinen. Stoßband (oder wenn es wirklich sein muss, Umschlag) kann man dann von seinem örtlichen Änderungsschneider nach zwei Wäschen und Trocknerpassagen auf die eigene Beinlänge angepasst nähen lassen.

 

Die Industrie schaffte Abhilfe, indem man der Webkette 50% Polyester beimischte. Dies konnte man thermofixieren und damit das Einlaufen merklich reduzieren. Die Hosen hatten dann die Mischung 85% Baumwolle/15% Polyester.

 

Flor

Cord ist ein Florgewebe, und es ist der Flor, der dieses Gewebe so schön kuschelig weich und bequem macht. Wenn man sich den Flor unter der Lupe anschaut, sieht man, dass es sich hierbei um Schussfäden handelt, die in kleine Stücke zerschnitten wurden und im Grundgewebe gehalten werden.

 

Jeder, der schon einmal eine Cordhose lang und ausgiebig getragen hat, kennt das Problem: irgendwann wird der Flor dünner oder fällt an manchen Stellen ganz heraus. Gerade an Stellen, wo die Hose mechanisch stark beansprucht wird, passiert dies.

 

Was kann man dagegen tun?

 

Zuerst liegt der Ball im Feld des Gewebelieferanten. Durch eine hohe Schussdichte kann man den Florfaden besser im Gewebe verankern. Weiterhin kann der Flor als W-Noppe oder als V-Noppe verankert werden, wobei die W-Noppe von drei Kettfäden gehalten wird, die V-Noppe nur von einem Kettfaden. Dementsprechend ist die W-Noppe natürlich besser in der Florfestigkeit, allerding erzeugt eine V-Noppe einen höheren, volleren Flor.

 

Der Färber und Ausrüster kann durch Auswahl entsprechender Appreturmittel den Florfaden gleichsam festkleben. Dies hat aber den Nachteil, dass der Flor nicht mehr ganz so flauschig und weich ist.

 

Problematisch ist immer der Einsatz von Weichspülern in der Haushaltswäsche. Einerseits möchte man natürlich einen schönen weichen Griff haben, anderseits werden die Florfäden dadurch so glatt und geschmeidig, dass sie leichter aus dem Grundgewebe herausrutschen können.

 

Also, Weichmacher nur in Maßen einsetzen – ein guter Cord ist auch so weich.

Während die Herstellung von Samt (Link auf Cord ist kein Samt) sich bis ins 14. Jahrhundert verfolgen lässt, wird die Cordherstellung erst Ende des 18. Jahrhunderts in Manchester nachgewiesen. Durch Industriespionage kam das Geheimnis der Cordherstellung nach Amiens im Norden Frankreichs, dass für mehr als zwei Jahrhunderte eine Hochburg der Cordherstellung werden sollte.

 

Durch die Erfindung der Dampfmaschine nahm die Textilindustrie in Europa allgemein einen großen Ursprung. Spinnerei und Weberei wurden von Handbetrieb auf industrielle Fertigung umgestellt.

 

Während das Garn und das Gewebe für die Cordstoffe somit mit Dampfkraft hergestellt wurden, erfolgte das Schneiden der Cordrippen lange Zeit noch mit langen Messern auf Schneidetischen mit der Hand.

 

Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Cordschneidemaschinen erfunden, bei den Rundmesser das Schneiden übernahmen.

 

Bei den heute noch gängigen Cordschneidemaschinen sitzen einige hundert Rundmesser auf einer rotierenden Welle und werden mittels Nadeln in den Rippen geführt. Die Vorbehandlung des Stoffes, die richtige Auswahl von Nadeln und Messer und das stete Schärfen der Messer von Hand machen auch heute noch das Geheimnis des Cordschneidens aus.

 

Eine besondere Technik war der Einmessercord, bei dem ein einzelnes Messer nacheinander die Rippen eines besonders fein gewebten Cords zerschnitt. Das Zusammennähen der Rippen zu einer Endlosschleife und das besondere Anfeilen des Messers waren eine Kunst für sich. Der so erzeugte Einmessercord hatte schon fast das Aussehen von Samt.